Unseriöse Schlüsseldienst-Callcenter schalten Annoncen in Branchenbüchern sowie Werbeanzeigen im Internet. Diese Anzeigen werden häufig auch mehrfach unter verschiedenen Firmennamen in der gleichen Stadt geschaltet. Durch diese irreführenden Angaben, wird dem Verbraucher vorgegaukelt, in der jeweiligen Stadt ansässig zu sein. In Wirklichkeit landen die Anrufer jedoch in einem bundesweiten Callcenter. Diese werden von fünf großen Anbietern betrieben. Die Callcenter geben die Aufträge an selbstständige Auftraggeber weiter. Diese verlangen von Kunden Preise, die an der Wuchergrenze sind. So kann für eine einfache Türöffnung schnell 400 Euro verlangt werden. Der Auftragnehmer muss dabei circa 50 Prozent an das Callcenter abführen.
Wann sollten die Alarmglocken angehen?
Wenn Ihnen am Telefon keine Auskunft zum Preis gemacht wird, sollten Sie vorsichtig sein. Häufig wird argumentiert, dass der Monteur nur vor Ort entscheiden kann was es kostet. Ebenso häufig wird behauptet es sei ein normaler Preis plus Anfahrt. Das Perfide: In diesen Fällen kostet die Anfahrt ein vielfaches der Türöffnung, da der Monteur angeblich Anfahrtskosten von über 100 Kilometern hat.
Fehlende Fachkompetenz
Die Auftragnehmer der Schlüsseldienst-Callcenter sind in aller Regel keine ausgebildeten Handwerker. Oft kommt es deswegen zu Beschädigungen an den Schlössern. Dies ist jedoch nicht immer auf mangelndes Fachwissen zurückzuführen, sondern auf den Versuch, einen überteuerten Schließzylinder an den Kunden zu verkaufen. Denken Sie immer daran: Ein seriöser Schlüsseldienst bietet die Türöffnung zum vorher vereinbarten Festpreis an. In diesem Festpreis sollten bereits alle Kosten wie Anfahrt, Steuern und Arbeitszeit enthalten sein.